Besuch einer Oberstufenschule
19April2019
Nach einer etwa 90 minütigen Taxifahrt kam ich am Freitagvormittag in einem Vorort Sanhe-Stadt von Peking an.
Hier sollte ich mit drei Klassen der ersten Stufe (E-Phase in Deutschland) der Guang Da Schule arbeiten.
Wie immer wollte ich eine Sammellinse haben, dies war aber nicht möglich, da es keinerlei Fachräume und Sammlungen gibt. In der Oberstufe wird ausschließlich mit Büchern gearbeitet.
Frau Yang (meine Dolmetscherin) und ich wurden von einer Englischlehrerin begrüßt und zum Direktor auf das Schulgelände geleitet.
Ich musste improvisieren...irgend ein Handversuch, der zum Fragen anregt...
Also bastelte ich aus Schnürsenkeln, einer Schere und einem USB-Stick ein Doppelpendel.
Zuerst erzählte ich den Jugendlichen wie wir im SFN arbeiten (Zielvereinbarung, Weg frei..etc), dann zeigte ich Bilder und erläuterte einige Projekte als Beispiel.
Da sehr viele Schüler Englisch verstanden, habe ich es auf Englisch erklärt und trotzdem wurde es noch sicherheitshalber auf Chinesisch übersetzt.
Danach forderte ich die Jugendlichen auf in kleinen Gruppen zu besprechen, was ihrer Meinung nach ein Forscher können muss.
Es kamen viele Antworten: kreativ sein, Wissen haben, Ideen entwickeln, Ausdauer haben und Fragen haben.
Genau daran knüpfte ich an: Ohne Fragen an ein Phänomen kommt man nicht weiter.
Ich zeigte ihnen das Scherenpendel und dann das Doppelpendel mit dem angehängten USB-Stick (hier hätte ich Jason gebrauchen können), schaffte es ein chaotische Bewegung zu erzeugen und forderte sie auf in kleinen Gruppen keine Erklärung zu suchen, sondern Fragen zu formulieren, die zu einem Forschungsprogramm führen.
Frau Yang und ich gingen herum, in vielen Fällen konnte ich auch direkt in Englisch mit ihnen reden.
Anschließend stellten die Teams ihre Fragen allen vor:
Es ging um Parameter (Massen- und Längenverhältnis), Anzahl der Überschläge, einer erkannte, dass man zwei Winkel zur Beschreibung braucht und fragte ob das ausreicht...
Mit vielen dieser Jugendlichen hätte ich am nächsten Tag einen Physik-Club aufmachen können...
Etwa sechs Schüler haben Interesse an dem Besuch im SFN gezeigt, einen Partner für Jason hätte ich schon, denn mit dem Schüler diskutierte ich über vierdimensionale Phasenräume....
Mehr dazu im nächsten oder übernächsten Post.
Schnell gingen die 80 Minuten herum, es war dann Pause...Zeit zum Austoben und zum Mittagessen....